Beratung - Oberflächen allgemein

Wir möchten Ihnen hiermit eine kurze Erläuterung bezüglich der
gebräuchlichsten Behandlung der Holz - Oberfläche (Bett / Schrank) geben und aus
baubiologischen sowie umweltmedizinischen Gesichtspunkten auf deren mögliche
gesundheitliche Auswirkungen für Allergie- und MCS-betroffene und noch
gesunde Menschen näher eingehen.
Bei der Wahl eines natürlichen und gesundheitlich unbedenklichen Produktes zur
Veredelung einer Holz-Bett / Möbel-Oberfläche sollten einige wichtige
Hinweise beachtet werden, um Menschen mit Allergie- und MCS-Problemen das
Leben nicht unnötig schwer zu machen. Dabei muss man immer bedenken, dass jeder
von uns viel Zeit im Bett verbringt und so mit den für das Bett und den
Schlafraum verwendeten Materialien intensiv konfrontiert ist.
Holzschutzmittel
Holzschutzmittel für Bett-Oberflächen sind unsinnig und schädlich! Sie rufen
Allergie-Reaktionen hervor und sind für MCS-Erkrankte absolut problematisch!
Holzschutzmittel sind vorrangig chemisch hergestellte Substanzen, die Holz vor
Verwitterung und vor Schädlingen, wie Insekten und Pilzen schützen sollen.
So sind diesen Mitteln u. a. giftige Wirkstoffe, wie Dichlorvos,
Tributylzinnverbindungen (TBT), Lindan (Hexachlorcyclohexan-HCH),
Chlornaphthalin, Pyrethrine und Pyrethroide, wie Permethrin, Cyfulthrin und
Deltamethrin, sowie Qecksilber oder Arsen zugesetzt.
Dieser Schutz des Holzes ist jedoch bei einem Bett, welches in der Regel in
trockenen Räumen steht völlig ohne Bedeutung denn Insekten und Pilze mögen ein
feucht warmes Klima und dementsprechend auch feuchtes (nicht komplett nasses)
Holz.
Das über Jahre in Schutzmitteln für Holz enthaltene Pentachlorphenol (PCP),
welches gerne als Fungizid, Herbizid und Insektizid, aufgrund seiner hoch
giftigen Wirkung eingesetzt wurde, ist zwar seit 1989 in Deutschland, aufgrund
seiner krebserzeugenden und erbgutschädigenden Wirkung verboten, wird allerdings
in anderen Staaten und der dritten Welt weiter produziert und kann daher über
Holz - Produkte aus dem Ausland immer noch zu uns gelangen.
Baubiologen finden jedoch bei Schadstoffmessungen immer wieder hohe Belastungen
(in Möbeln und Betten aus Holz) an Holzschutzmitteln in Innenräumen, die u. a.
Symptome, wie Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, allerdings auch
Langzeitwirkungen, wie u. a. schwere Nervenschäden, Veränderungen des Hormon-
und Immunsystems und Schäden an Leber und Nieren haben können.
Auch geringe Konzentrationen von Holzschutzmitteln können bei anhaltender
Belastung schwere Langzeitschäden mit sich bringen, wobei sie u. a. das
Immunsystem schwächen und Allergie fördernd wirken.
Die Industrie rüstet indes nach und tauscht, aufgrund der immer häufiger
auftretenden Gesundheitsschäden durch Holzschutzmittel, bestimmte Substanzen
gegen andere Stoffe aus.
So wird als Nachfolger für PCP heute in riesigen Mengen das Pestizid
Dichlofluanid produziert und den Produkten zugesetzt, wobei Wissenschaftler,
Umweltmediziner und Baubiologen schon jetzt warnen, da die möglichen, ebenso
schwerwiegenden Auswirkungen nicht abzusehen sind.
Abschließend kann man sagen, dass Holzschutzmittel an Bett und Möbel für den
Innenbereich überhaupt nichts zu suchen haben.
Aufgrund der hohen toxischen Wirkung von Holzschutzmitteln, schon aus
ökologischen Gesichtspunkten im Bezug auf die Belastung durch Verunreinigung des
Grundwassers, sollte auch im Außenbereich auf die Anwendung dieser Produkte
verzichtet werden.
Lacke, Öle und Wachse
Lack, Öl und Wachs sind auch nicht immer unbedenklich und
am Bett nur mit Vorsicht und guter Auswahl einzusetzen!
Derzeit gibt es auf dem Markt unterschiedlichste Arten von Lack, Öl und Wachs,
die während der Möbel - Herstellung / Bett - Produktion zur Behandlung der
jeweiligen Holz - Oberfläche eingesetzt werden.
Konventionelle Farben und Lacke beinhalten zumeist Pigmente, Lösungsmittel,
Bindemittel und andere Zusatzstoffe, wie z.B. Trocknungsbeschleuniger. Auch
diese bergen in sich oftmals gefährliche Substanzen wie in Holzschutzmitteln,
z.B. Fungizide, teilweise auch Schwermetalle, deren chemische Zusammensetzungen
- wenn sie überhaupt vollständig deklariert sind - für den Kunden meist absolut
unverständlich sind.
So lassen sich im konventionellen Bereich u. a. bis zu 50% Lösungsmittel in den
einzelnen Produkten finden, die zum Einen schwere gesundheitliche Probleme
(Allergie-Reaktionen und vieles Weitere) nach sich ziehen
können, aber auch für die Umwelt eine massive Belastung darstellen.
Als Lösungsmittel werden in Lack, Farben und Abbeizmitteln Stoffe wie z.B.
Benzol, Toluol, Xylol, Methanol und Testbenzin verwendet.
Die gesundheitlichen Gefahren bei Hautkontakt und Einatmen der flüchtigen Stoffe
sind unterschiedlich.
Lösemittel, die chemisch zur Gruppe der Kohlenwasserstoffe gerechnet werden,
können neben Allergie - Reaktionen zu akuten, aber auch chronischen Erkrankungen
des Gehirns, des Nervensystems, der Leber und der Lunge führen, wobei die
Schäden sich meist erst, je nach individueller Belastung und körperlicher
Disposition, nach einigen Jahren in ihrem vollen Ausmaß zeigen.
Farben auf Teerölbasis enthalten gefährliche Stoffe wie z.B. Naphthalin und
Benzaphyren.
Auch wasserlöslicher Lack für Holz, der mit dem Blauen Engel ausgezeichnet ist,
kann Lösungsmittel enthalten, denn auch die als gesetzlich „lösemittelfrei“
deklarierten Produkte dürfen einen Anteil unter 0,5% Lösemittel beinhalten, ohne
dass dies gekennzeichnet werden muss.
Hinzu kommt, dass einige Hersteller auf Glykole ausgewichen sind, wobei auch
diese gesundheitlich sehr bedenklich sind und noch viel langsamer verdunsten.
Auch andere Lösemittelersatzstoffe sind bisher nicht deklarierungspflichtig.
Lösungsmittel sind grundsätzlich gesundheitlich sehr bedenklich, da sie für den
Menschen und die Umwelt stark belastend sind. Sie wirken Allergie-fördernd und
sind für MCS-betroffene sehr problematisch.
Reaktionen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, aber auch Magenkrämpfe können, auch bei
ansonsten nicht Allergie-betroffenen gesunden Personen, typische Zeichen einer
Lösungsmittelbelastung sein, wobei die Langzeitauswirkungen häufig gar nicht
erfasst und zurückverfolgt werden können. Das hervorrufen und unterstützen von
Allergie und multipler chemischer Sensibilität ist möglich.
Lacke können zudem noch eine Reihe anderer Schadstoffe, wie Formaldehyd und
Isocyanate enthalten, wobei sie außerdem die Oberfläche gänzlich versiegeln, so
dass die natürlichen Eigenschaften vom Holz verloren gehen.
Natürliche Oberflächenveredelung
Um eine mögliche Gesundheits- / Allergie-Belastung durch Ihr neues Bett
bereits im Vorfeld zu umgehen, ist es ratsam eine Veredelung der Oberfläche mit
natürlichen Produkten (Öl / Wachs) zu wählen.
Jedoch ist es auch hier, gerade für Allergie-betroffene bzw. Umwelterkrankte-
oder MCS-betroffene Personen wichtig, sich genau über die Inhaltsstoffe des
für das Bett eingesetzten Öl- und Wachs-Holz-Oberflächen zu informieren.
Während Naturfarbenhersteller bei den einzelnen Komponenten für Öl und Wachs nur
natürliche Rohstoffe,
wie Lein-Öl, Holz-Öl und Soja-Öl als Bindemittel, Naturharze und
modifizierte Naturharze, mineralische Pigmente u. a. verwenden, müssen den
Produkten dennoch zur Lösung/Verdünnung bestimmte Stoffe zugesetzt werden.
Das in einigen Naturfarben und in Wachs hierfür verwendete Terpentinöl, welches
aus Bestandteilen von Pflanzen (z.B. Fichten-Holz) gewonnen wird, kann bei
sensiblen Menschen, vor allem in der Abbinde- bzw. Trocknungszeit, Allergie-Reaktionen hervorrufen.
Einige Hersteller von Naturfarben verwenden an Stelle von Terpentin-Öl (Balsam-Terpentin-Öl) als Lösemittel auch Citrus- bzw. Orangenterpene, wobei
Zitrusfruchtschalenöle, im Vergleich zu den Balsamterpentinölen seltener
Allergie-Reaktionen hervorrufen sollen.
Wieder andere Firmen setzen ihrem Öl und Wachs ein aus Erdöl gewonnenes
Lösungsmittel (Isoaliphate) zu, das zwar, im Gegensatz zum Testbenzin, fast
völlig geruchsfrei ist,
allerdings im Tierversuch bei Ratten Nierenschäden hervorrief, wobei durch das
Fehlen des Eigengeruchs auch die natürliche Warnfunktion des Körpers
ausgeschaltet ist.
Als Alternative hierzu kommt noch die Veredelung der Oberfläche mit
Bienenwachsprodukten oder Leinölfirnis in Frage, wobei auch hier auf deren
ökologische Herkunft geachtet werden sollte.